Festgesteinsaquifere


Dr. habil. Martin Sauter

Geologisches Institut
Lehrstuhl fⁿr Angewandte Geologie
Sigwartstr. 10
72076 Tübingen

Tel: 07071/29-74690
Fax: 07071/5059
e-mail: martin.sauter@uni-teubingen.de(martin.sauter@uni-tuebingen.de)



Dr. Martin Sauter studierte Geologie an der UniversitΣt Tⁿbingen (Dipl.-Geologe, 1980) und Hydrogeologie an der University of Birmingham, England (MSc.,1981). Nach verschiedenen TΣtigkeiten als beratender Hydrogeologe im In- und Ausland in den Bereichen Grundwassererkundung, Grundwasserkontamination und lΣndliche Wasserversorgung kehrte er zurⁿck nach Tⁿbingen als Assistent am Lehrstuhl fⁿr Angewandte Geologie. In seiner Dissertation beschΣftigte er sich mit der Quantifizierung von Str÷mungs- und Transportprozessen in einem Karstgrundwasserleiter. Er habilitierte 1997 ⁿber das Thema:ôCoupled processes associated with characterisation and paramter identification problems in karst aquifersô

Herr Dr. Sauter ist am Lehrstuhl fⁿr die ForschungsaktivitΣten im Bereich Festgesteinsaquifere und fⁿr die Betreuung der Gasme▀technik und Geotechniklabors verantwortlich.




Arbeitsrichtungen: Hydrogeologie, Festgesteinsaquifere.

Arbeitsthemen: Unter dem Begriff der Festgesteinsaquifere lassen sich sehr unterschiedliche Grundwasserleiter zusammenfassen, die einerseits von sehr dichten granitischen Gesteinen ⁿber geklⁿftete Sand- und Kalksteine bis zu verkarstetem Gebirge reichen. Tonsteinserien zΣhlen ebenfalls zu den Festgesteinsgrundwasserleitern.

Festgesteinsaquiferen kommt aufgrund ihrer gro▀en rΣumlichen Verbreitung eine gro▀e Bedeutung zu bei der Beurteilung der Grundwasserressourcen und heutzutage vor allem bei der GrundwassergefΣhrdungsabschΣtzung.

Im Gegensatz zu por÷sen Grundwasserleitern erfolgt die Grundwasserstr÷mung auf rΣumlich sehr begrenzten Bahnen (Klⁿften) und der Kontrast in der hydraulischen DurchlΣssigkeit zwischen leitendem (Kluft) und geringleitendem (Matrix) Bereich betrΣgt oft viele Gr÷▀enordnungen. Die Matrix kann dabei aufgrund des, im Gegensatz zum Kluftvolumen, oft hohen Speicherverm÷gens als bedeutender Puffer (hydraulisch, hydrochemisch) fungieren.

Geklⁿftete Aquifere erfordern teilweise andere Untersuchungsmethoden als por÷se Grundwasserleiter, die vielfach fⁿr die Erd÷lprospektion entwickelt und im Zusammenhang mit der Suche nach geeigneten Endlagern fⁿr radioaktives Material weiterentwickelt wurden. Dazu zΣhlen z.B. detaillierte Aufnahmen der Klⁿfte mit Orientierung, Kluftweiten im Labor- und Feldma▀stab, Packertests, Fluidlogging, spezielle Auswerteverfahren fⁿr Pumpversuche und Tracertests, sowie besondere Modellwerkzeuge (z.B. DoppelporositΣts bzw. -kontinuumansΣtze).

Die Tⁿbinger Arbeitsgruppe beschΣftigt sich insbesondere mit:
a) Aquiferanalogstudien, d.h. mit der Untersuchung von Festgesteinsbereichen (z.B. im
Steinbruch), die fⁿr die Erkundung zugΣnglich sind und dessen Eigenschaften gleichzeitig
auf die schlecht erkundbaren Aquifere analog ⁿbertragbar sind,
b) der Untersuchung von Str÷mung und Transport in Karstgrundwasserleitern
einschlie▀lich der Kopplung mit chemischen Reaktionsprozessen,
c) der Analyse der Genese von Festgesteinsaquiferen
(z.B. Stubensandstein, Karstsysteme),
d) Gasme▀techniken zur Parameterermittlung in Festgesteinen.



Forschungsprojekte:
Neuere Ver÷ffentlichungen:
Sauter, M. (1996): Quantifizierung hydrogeochemischer AustauschvorgΣnge
an der Grenze Kluft-Matrix in: Merkel, B. et al. Grundwasser und Rohstoffgewinnung,
Geocongress 2, Sven v. Loga, K÷ln, 429-435.
Sauter, M. (1995): Delineation of a karst aquifer using geological and hydrological
data and information on landscape delvelopment; Carbonates and Evaporites, 10(2) 129-139.

mike.herbert@uni-tuebingen.de - Stand: 28. Juli 1997